Bergamo erreichen Sie mit dem Auto vom Iseo See aus in circa 20 Minuten und diese Stadt am Fuß der Alpen und an der Grenze zur Po-Ebene lohnt es sich mit Sicherheit anzuschauen. Die Stadt Bergamo mit knapp 120.000 Einwohnern „teilt“ sich auf in Città Bassa und Città Alta. Amüsant ist, Città Alta klingt wie Altstadt, bedeutet aber „Hochstadt“ und ist aber gleichzeitig die „Altstadt“. Diese wunderschöne, auf einem Hügel gelegene Altstadt lädt nicht nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Bummeln und Shoppen ein. Malerisch liegt die Città Alta wie eine Festung von dicken Stadtmauern umgeben auf einem Hügel. Die Altstadt von Bergamo ist fahrzeugfrei, so dass Sie in aller Ruhe durch die Gassen bummeln können.
Die Altstadt von Bergamo, die heute ganz unter Denkmalschutz steht, zieht sich wie ein Amphitheater an einer Anhöhe empor und ist vollständig mit einer über sechs Kilometer langen Stadtmauer umgeben. 1561 begann die Errichtung der enormen Venezianischen Stadtmauer und sie wurde nach 27 Jahren Bauzeit, 1588 fertig gestellt. An einigen Punkten erreicht sie eine Höhe von 50 Metern. Da die Bevölkerung schnell wuchs und der Platz innerhalb der Stadtmauer begrenzt war, mussten sich neue Bürger unterhalb der Mauer an siedelten und so entstand die Città Bassa.
Wenn Sie sich zu Fuß, per Bus oder mit den Standseilbahnen zur Città Alta begeben, betreten Sie durch eines der vier mittelalterlichen Stadttore Sant’Agostino, San Giacomo, Sant’Alessandro oder San Lorenzo, später in Giuseppe Garibaldi umbenannt, eine völlig andere Welt. Diese vier interessanten Stadttore tragen das Symbol der „Serenissima“, den geflügelten Löwen. Dank seiner überschaubaren Größe lässt sich die Oberstadt angenehm zu Fuß entdecken. Bergamos Altstadt atmet im wahrsten Sinne des Wortes Mittelalter und war schon des öfteren Kulisse für Filmaufnahmen. Die oftmals mit Innenhof und Brunnen versehenen Gebäude machen den besonderen Reiz aus. Wenn Sie die Oberstadt auf der „Hauptstraße“ durchqueren, gelangen Sie zur Piazza Vecchia dem wichtigsten Platz der Stadt. Der Architekt Le Corbusier war von diesem zentralen Platz übrigens so fasziniert, dass er die Piazza Vecchia mit Rathaus, Stadtturm, Dom und Santa Maria Maggiore als einen der schönsten Plätze der Welt bezeichnete. Zu einem der schönsten Plätze Italiens zählt die Piazza Vecchia allemal.
Und rund um die Piazza Vecchia finden Sie auch die wichtigsten Gebäude der Altstadt, nämlich das mittelalterliche Rathaus und gleichzeitig Justizpalast „Palazzo Vecchio della Ragione“ mit dem Stadtturm, dahinter der Dom mit Kuppel, die Basilica Santa Maria Maggiore, ein schöner romanischer Bau (von 1173) und die angrenzende prachtvolle Cappella Colleoni, die in ihrem Inneren Fresken von Tiepolo enthält. Mitten auf der Piazza Vecchia befindet sich der Contarini-Brunnen, benannt nach einer venezianischen Patrizierfamilie.
Wenn Sie all diese schönen Bauwerke, Kirchen, Fresken, Gobelins, Intarsienarbeiten, Bilder bewundert haben, können Sie gemütlich in einem der Strassencafes an der Piazza Vecchia einen Cappuccino genießen.
Wussten Sie, dass in der Città Alta nach Kriegsende das berühmte Stracciatella-Eis kreiert wurde? Noch heute können Sie in der traditionellen Pasticceria und Gelateria Marianna in der Largo Colle Aperto 4, die übrigens noch immer von den Inhabern geführt wird, das Original Stracciatella-Eis genießen.