The Floating Piers

Christo The Floating Piers – Trockenen Fußes übers Wasser – drei Kilometer lange schwimmende Stege zu einer Insel im See

Für sein neuestes Projekt „The Floating Piers“ hat sich der weltbekannte Künstler Christo eine der schönsten Gegenden Italiens ausgesucht. Am norditalienischen Lago d’Iseo realisiert Christo sein spektakuläres neues Art-in-Nature-Projekt. Außerhalb von Italien kennen den Iseo See bisher meist nur Insider. Doch seit der Vorstellung dieses Projektes steht diese traumhaft schöne Region mit der größten Insel in einem Binnengewässer in Zentral-Europa auf einmal im wahrsten Sinne des Wortes in der Welt-Öffentlichkeit und darf sich, wie eine Diva im Rampenlicht, über diese neue Popularität freuen.

 

Bereits im Frühjahr und Sommer 2014 bereiste Christo zusammen mit seiner Mannschaft die Seen von Norditalien, um herauszufinden, welcher See für ihr Projekt geeignet ist. Und einhellig fanden sie, dass der Lago d’Iseo, der am meisten inspirierendste Ort für eine Einladung zum Lustwandeln übers Wasser ist. Der Lago d’Iseo befindet sich übrigens nur achtzig Kilometer östlich von Mailand und zweihundert Kilometer westlich von Venedig. Nach der Festlegung des Ortes war es im Vorfeld des Vorhabens wichtig, alle relevanten Genehmigungen einzuholen, denn solch ein Projekt weist nicht nur Elemente der Skulptur, sondern auch solche der Architektur und der Stadtplanung auf.

Christo kehrt mit „The Floating Piers“ nach über vierzig Jahren mit einem Kunstprojekt nach Italien zurück. Gemeinsam mit seiner, im Jahr 2009 verstorbenen Partnerin Jeanne-Claude, hatte er bis 1974 mehrere Gebäude in Italien verfremdet. So realisierte er in Spoleto während des „Festival dei due mondi“ das Projekt „Wrapped Fountain und Wrapped Medieval Tower“. Die Technik, für die das Künstlerpaar berühmt wurde, ist die verfremdende Verhüllung von Landschaften und historischen Gebäuden. 1995 verpackten Christo und Jeanne-Claude auch den Deutschen Reichstag. Über fünf Millionen Menschen kamen während dieser Zeit, um das temporäre Kunstwerk in Berlin zu sehen.

Was genau dürfen Sie sich nun unter dem neuen Projekt „The Floating Piers“ vorstellen? Auf deutsch würde man dieses Projekt die „Die schwimmenden Stege“ nennen. „Die schwimmenden Stege sind sechzehn Meter breit und gut drei Kilometer lang und verbinden das Festland mit den beiden Inseln Monte Isola und San Paolo im See“, erklärte der Künstler bei der Vorstellung des Projektes, „und auf diesen Stegen wird der Kunstinteressierte sechzehn Tage lang vom 18. Juni bis 03. Juli 2016 übers Wasser vom Iseo See wandeln können“. „Man wird die Wellen unter den Füßen spüren“, führte der bald achtzigjährige Künstler weiter aus.

Zwischen siebzigtausend und neunzigtausend Quadratmeter Hightech-Nylon-Stoff in schimmerndem Gelb-Orange werden den See temporär verfremden und Besucher aus aller Welt anlocken. Die Stoffstege bestehen aus extrem dicht gewobenem Nylon, getragen von zweihunderttausend miteinander verbundenen Polyethylen-Würfeln. Christos „Floating Piers“ werden eine Länge von über drei Kilometern auf dem Wasser haben, außerdem sind eintausend-fünfhundert Meter der Straßen von Sulzano und Peschiera Maraglio mit dem leuchtenden Stoff drapiert. Die begehbaren Stoffbahnen, die auf diesen Polyethylen-Würfeln ruhen, umkreisen außerdem die kleine Insel San Paolo. Besucher dieses Kunstwerkes gehen zu Fuß von Sulzano nach Peschiera Maraglio und zur Insel San Paolo. „Es wird eine sehr sexy Erfahrung sein, auf diesen schwimmenden Brücken zu gehen, denn der Stoff wird sich mit den Wellen bewegen“, so Christo. Eine vorgegebene Streckenführung wird es nicht geben, die Kunst-Installation ist Tag und Nacht von allen Seiten und Punkten aus zugänglich, und ihre Begehung ist gratis. „Mein Anliegen ist es, die Leute zum Gehen zu bringen“.

Von den schwimmenden Stegen aus werden sich ungewöhnliche Blickwinkel auf den Iseo See, die Monte Isola und die Orte an diesem traumhaft schönen See ergeben. Und auch von den umgebenden Bergstraßen aus wird die begehbare Kunst-Installation „The Floating Piers“ im Iseo See zu sehen sein.

Und nach dem Lustwandeln ist es bestimmt eine gute Idee, den Tag bei einem romantischen Dinner auf der Monte Isola im Castello Oldofredi mit Blick auf das Geschehen ausklingen zu lassen. Und dazu ein Glas Franciacorta, dem wohlschmeckenden Schaumwein aus der Region.

Durchschnittliche Bewertung:

2 thoughts on “The Floating Piers”

  1. Wir waren zum ersten mal am Iseo-See, wegen
    den Floating Piers. Es war ein unvergessliches Erlebnis,
    die Eindrücke und Aussichten waren gewaltig.
    Wir haben uns sehr wohl gefühlt, die schönen Orte
    am See erkundet (Iseo ist eine wunderschöne Stadt)
    und sind viel gewandert. Unsere Unterkunft in
    Predore am See war sehr schön und sauber.
    Wir kommen wieder !

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